Das Karpaltunnelsyndrom
Beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um ein Nervenkompressionssyndrom, d.h. einer Einengung des Nerven an einer anatomische Lokalisation in seinem Verlauf. Häufig liegt bei Nervenkompressionssyndromen eine angeborene Enge des Nervenkanals vor, aus der sich ein schädigender Druck auf den Nerv ergibt. Auch andere Faktoren, wie etwa eine Schwellung durch mechanische Überlastung, eine Entzündung, Schwangerschaft, oder ein schlecht verheilter Bruch können bei der Entstehung eine Rolle spielen. Gerade in der Hand verlaufen zudem auf engstem Raum zahlreiche wichtige Nerven, so dass es leicht zu einer mechanischen Einengung kommen kann.
Anatomie des Karpaltunnels
Beschwerden durch das Karpaltunnelsyndrom
Beim Karpaltunnelsyndrom ist der Mittelarmnerv (Nervus medianus) betroffen, der u.a. für das Gefühlsempfinden von Daumen, Zeigefinger und Ringfinger sowie des Handflächenbereichs zwischen Ringfinger-Innenseite verantwortlich ist. Das Karpaltunnelsyndrom macht sich zunächst durch Kribbeln, später zudem meist durch ein störendes Taubheits-Gefühle bemerkbar. Die Beschwerden treten dabei oft nachts im Schlaf auf. Wird das Karpaltunnelsyndrom langjährig nicht behandelt, kann es im Bereich des Daumenballens zu Muskelschwund führen, außerdem zu chronischen Nervenschäden und Lähmungen. In ungefähr 70% aller Fälle sind Frauen vom Karpaltunnelsyndrom betroffen.
Versorgungsgebiet des N. medianus und Taubheitsareale beim Karpaltunnelsyndrom
Die Operation des Karpaltunnelsyndroms
Sollte eine konservative Behandlungsmethode (Schienen) des Karpaltunnelsyndroms keinen Erfolg bringen, kann ein chirurgischer Eingriff nötig werden. In unserer Klinik in Hamburg erfolgt die Operation zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms in der Regel ambulant und in örtlicher Betäubung, sie dauert etwa zehn Minuten.
Im Gegensatz zur klassischen Schnittführung, bei der eine lange Narbe bis über die Beugefalte am Handgelenk entsteht, verwenden wir in der Regel einen minimal-invasiven Zugang mit nur sehr kleiner Narbe. Bei der Operation des Karpaltunnelsyndroms kommt in unserer Klinik für Handchirurgie eine Lupenbrille zum Einsatz, womit die feinen anatomischen Strukturen an der Hand bestens eingesehen werden können. Über den kleinen Schnitt an der Hand kann dann die Engstelle am Nerv aufgesucht werden und das einengende Band wird durchtrennt. Der Karpaltunnel wird abschliessend nach weiteren Erkrankungen untersucht, z.B. können chronische Entzündungen an der Beugesehne mitbehandelt werden. Durch die minimal-invasive Operationstechnik mit einem sehr kleinen Hautschnitt ist die Erholungsphase nach der Operations kurz, eine Ruhigstellung in einer Gipsschiene ist nur selten notwendig.
Nachsorge nach der Operation des Karpaltunnelsyndroms
Die Nachbehandlung nach der Operation des Karpaltunnelsyndroms ist kurz und kann bei Bedarf durch begleitende physiotherapeutische Maßnahmen ergänzt werden. Die Hand sollte kurz nach dem Eingriff beübt und bewegt werden, auf eine Belastung der Hand und Sport sollte für 2 Wochen verzichtet werden.
Über mögliche Risiken der Operation des Karpaltunnelsyndroms klären wir Sie in einem persönlichen Gespräch in unserer Klinik in Hamburg auf.