Narben und Schnittführung bei einer Brustvergrößerung

Narben und Schnittführung bei einer Brustvergrösserung

Seit der ersten operativen Brustvergrösserung vor mehr als 50 Jahren haben sich die Operationstechniken in der Plastischen Chirurgie kontinuierlich weiterentwickelt. Durch präzise Hautschnitte kann eine Brustvergrößerung heutzutage mit kaum mehr wahrnehmbaren Narben durchgeführt werden. Die Schnittführung soll zum einen dem Chirurgen eine gute Sicht zum Einsetzen des Implantats ermöglichen, zum anderen auch die ästhetisch beste Narbe erzielen.

Im Beratungsgespräch in unserer Klinik in Hamburg wird auf die Wünsche der Patientinnen eingegangen und unter anderem die verschiedenen Schnittführungen besprochen um die ästhetisch besten Ergebnisse für Sie zu erzielen.

In der Plastischen Chirurgie werden überwiegend drei Formen der Schnittführung bei einer Brustvergrösserung unterschieden:
Inframmärer Hautschnitt – Narbe in der Hautfalte unter der Brust
Periareolärer Hautschnitt – Narbe an der Brustwarze
Transaxillärer Hautschnitt –Narbe in der Achselhöhle

Der Vollständigkeit halber sei als vierte Form der umbilikale Hautschnitt am Bauchnabel zu erwähnen, der jedoch in unseren Augen kein Standardverfahren darstellt und auch international kaum durchgeführt wird.

Inframammärer Hautschnitt – Gute Übersicht und hohe Sicherheit

Der inframammäre Hautschnitt (Narbe in der Hautfalte unter der Brust) ist die in unserer Klinik am häufigsten durchgeführte Schnittführung bei einer plastischen Brustvergrößerung. Hierbei verläuft die Narbe verdeckt in der Umschlagfalte der Brust. Bei üblicher Implantatgröße beträgt die Breite des Hautschnitts etwa 4 cm. Dieser kann aber je nach Breite der verwendeten Brustimplantate auf bis zu 6 cm erweitert werden. Diese Methode bietet eine gute Sicht bei der Positionierung der Brustimplantate und ermöglicht es dem Plastischen Chirurgen zusätzlich das Brust Implantat in unterschiedlichen Gewebeschichten zu platzieren. (z.B. unter oder über dem Brustmuskel).

Dieser klassische Zugang bei einer Brustvergrösserung weist zudem eine geringe Komplikationsrate auf. Die entstandene Narbe nach Operation entspricht der Länge des Hautschnitts und ist üblicherweise gut in der Hautfalte der Brust versteckt und somit wenig auffällig.

Periareolärer Hautschnitt – Optimal bei Bruststraffung

Der periareoläre Hautschnitt (Narbe an der Brustwarze) ist die am zweithäufigsten durchgeführte Schnittführung bei einer Brustvergrösserung in unserer Klinik. Der Vorteil dieser Schnittführung besteht darin, dass eine zeitgleiche Straffung der Brust durchgeführt werden kann, bei der Hautüberschüsse und eine hängende Brustform korrigiert werden. Die Narbe verläuft hierbei kreisförmig entlang der Grenze der Brustwarze zur umgebenden Haut. Bei grösseren Straffungen (Augmentationspexie) kann auch zusätzlich eine vertikale Narbe zur Brustfalte hin entstehen.

Ein Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass das Brustgewebe und das Implantat Hautkeimen der Brustwarze ausgesetzt wird. Durch den periareolären Schnitt können zudem sensible Nervenäste durchtrennt werden, was zu Gefühlsstörungen der Brustwarze führen kann. Auch die Stillfähigkeit kann durch die Narbe an der Brustwarze beinträchtig sein.

Transaxillärer Hautschnitt

Der transaxilläre Hautschnitt in der Achselhöhle wird nicht routinemäßig in unserer Klinik durchgeführt. Grund hierfür sind Nachteile und mögliche Komplikationen, wie beispielsweise eine sichtbare Narbe (die einzige sichtbare Narbe der möglichen Schnittführungen, wenn Kleidung getragen wird), welche von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Bei dieser Schnittführung kann es ausserdem zu Verletzungen des Lymphabflusses in der Achsel kommen. Missempfindungen an der Hautoberfläche des Arms und eine verminderte Übersicht für den Chirurgen während der Operation, sind als weitere negative Punkte zu nennen.

Dr. Alexander Handschin, am 30.06.2016